O rei dos ratos no Brasil

Brasília III – Die Stadt

Im Zentrum, Blick aus dem Hotelzimmer.

Brasilien ist soooooo fucking groß – was ein Grund für die Regierung war, die Hauptstadt von ehemals Rio de Janeiro (und davor Salvador) weiter in den Westen zu verlegen. In der Verfassung Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Stadtverlegung verankert, begann man Ende des Zweiten Weltkrieges mit den Bauarbeiten im Nirgendwo – oder präziser: auf dem Gebiet von Indigenen. Ich finde leider keinen Link oder Fakten dazu, wer genau vorher dort gelebt hat. Mit der Aufarbeitung problematischer Geschichte ist es in Brasilien leider nicht weit her, auch museal findet sich zur Geschichte der Indigenen Bevölkerung, der Sklaverei und dem Faschismus nicht sehr viel oder extrem traurig verramscht.

Der Funkturm im Zentrum der Stadt

1960 wurde die Planstadt nach den Ideen Lucio Costas in Flugzeug-Form gebaut, unter Präsident Juscelino Kubitschek verwirklicht, der sich gleich mal mitten im Zentrum eine eigene monumentale Begräbnisstätte errichten ließ. Entworfen wurde die Kultstätte, so wie so ziemlich jedes Gebäude hier, von Oscar Niemeyer.

Der Stadtplan von Brasília
Kubitscheks Pharaonen-Grab

Dadurch hatten wir beim Begehen das Gefühl, durch den feucht-gewordenen Architektentraum zu wandeln, mit einer dicken retro-futuristischen Gänsehaut für ganz große Visionen. Leider merkt man der Stadt an, dass die Architekten eher eine Utopie planten und auch am Auto als Symbol für Modernität interessiert waren. Weniger jedoch an den Menschen, die darin auch irgendwie leben sollen. Zumindest gibt es kaum Fußwege, Wege über die Straße, oder Ecken die nicht groß und weit sind. zumindest was den zentralen Teil der Stadt betrifft. Also das Konzept der autofreien Innenstadt, wie aktuell in Deutschland diskutiert wird, ist eher nichts für diese Stadt.

Und noch so eine lustige Utopistenidee: Brasilien wurde als Hauptstadt für 500.000 Menschen geplant. Mehr sollten hier halt nicht leben. In der Hauptstadt. Klar.
Natürlich sind es inzwischen 2.5 Millionen Einwohner (plus 4.3 in der Metropolregion), die sich in Satellitenstädten weniger geplant um dieses Flugzeug legen. Zumindest scheint der öffentliche Nahverkehr hier gut zu funktionieren. Wobei, öffentlich ist der hier nicht. Uns wurde gesagt, der wird recht mafiös betrieben. Aber gut, wenn’s funktioniert.

Für das Fortkommen im Auto ist gesorgt.
Ein paar Fahrradwege gibt es dann doch, die aus Ermangelung an Fußwegen eben als solche benutzt werden.
Ein bisschen Neustadt-Feeling kommt hier schon auf. Die Gebäude links und rechts sind die jeweiligen Ministerien.
Parlament und Senat von Brasilien.
Das Parlament.
Und ein Ticken pompöser: Der Senat.
Weil wir eine Woche vor dem BRICS-Staaten-Treffen da waren, gab es überall Polizeipräsenz.
Und auch der Ex-Präsident Lula kam diese Woche frei.
Wer beton mag, findet hier viele schöne Plätze.
Symbolbild für Brasilien.
Ein bisschen sehr eco.
Die Aposteln vor der Kathedrale mit ihren Offenbarungs-Tauben (spontane Performance).
Am Seitenaufgang der Nationalgalerie.
Justizpalast

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